Von meinen Coachees höre ich regelmäßig die Frage: „Wie und warum funktioniert wingwave eigentlich?“ Um es vorauszuschicken: Es ist wissenschaftlich bisher nicht vollständig klar, wie wingwave genau funktioniert. Es gibt aber ein Erklärungsmodell, das mir logisch erscheint und das ich auch meinen Coachees gerne erläutere.
Eine Einführung zur wingwave®-Methode gebe ich hier.
Zu Beginn einer wingwave-Sitzung bitte ich meine Coachees, sich mutig auf eine Stresssituation einzulassen, die ihrer Erfahrung nach zu dem Entstehen eines Blackouts führen kann – natürlich nur gedanklich. Der Coachee stellt sich dann zum Beispiel eine Prüfungssituation vor:
„Ich sehe die beiden Prüfer direkt vor mir sehen, irgendwie höher, und sie schauen auf mich herunter und gucken ganz genervt. Ich stottere herum und würde am liebsten im Erdboden versinken.“ Gleichzeitig bitte ich ihn oder sie, sich darauf zu konzentrieren, wo das unangenehme Gefühl – z.B. die Angst oder die Peinlichkeit – im Körper zu spüren ist. Manche Coachees fühlen ein Engegefühl in der Brust oder ein Ziehen in der Magengegend, andere berichten von einer Last, die sich auf ihre Schultern legt.
Der Coachee konzentriert sich also auf sein eigenes Körperempfinden und denkt an die unangenehme Situation. Gleichzeitig folgt er mit den Augen meinem Finger, den ich schnell vor seinen Augen hin und her bewege.
Bei vielen Coachees führt die gleichzeitige Bewältigung dieser drei Aufgaben erst einmal zu Verwirrung. Oft höre ich: „Das bringt mich ja ganz durcheinander, Frau Edinger!“ Und genau das – könnte – der Trick an der Sache sein: Man geht davon aus, dass durch die Fingerbewegungen direkt vor dem Auge die kreisenden Gedankengänge unterbrochen werden, die für das Entstehen von Blackouts verantwortlich gemacht werden.
Als Vergleich für das, was da (wie man annimmt) in unserem Hirn passiert, dient der Dinosaurier unter den Musikmedien – die hängengebliebene Schallplatte: Meist reichte schon ein kleiner Stups am Tonabnehmer und schon lief die Schallplatte ganz normal weiter.
Die Fingerbewegungen wirken in dem Gedankenkreisel, dem sich meine Coachees mutig aussetzen, als störendes Element. Sie brechen das automatisierte Gedankenmuster auf. So ähnlich erklärt man sich übrigens auch die Wirkung von Klopftechniken, wie EFT.
Mir persönlich erscheint dieses Erklärungsmodell plausibel. Außerdem sehe ich, dass wingwave bereits vielen meiner Coachees dabei geholfen hat, mit Stresssituationen besser umzugehen und Blackouts weitestgehend zu vermeiden.
Aber: Sollte sich eines Tages herausstellen, dass die Wirkungsweise von wingwave ganz anders ist, als bisher vermutet, dann ist mir das genauso Recht. Hauptsache, es hilft! :-)
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